5. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 53
5. Westfälisches Infanterie-Regiment Nr. 53 | |
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Aktiv | 1860 bis 1919 |
Staat | Königreich Preußen Provinz Westfalen |
Streitkräfte | Preußische Armee |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Regiment |
Gliederung | siehe Geschichte |
Standort | siehe Geschichte |
Leitung | |
Kommandeure | siehe Regimentskommandeure |
Das 5. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 53 war ein Großverband der Preußischen Armee.
Geschichte
Durch Befehl des Armeeoberkommandos vom 5. Mai 1860 wurde das Regiment als 13. kombiniertes Infanterie-Regiment aus den drei Landwehr-Stamm-Bataillonen Münster, Borken und Warendorf gebildet und musste von 1866 bis 1897 mehrmals einige Kompanien an verschiedene Regimenter abgeben.[1] Von 1860 bis 1866 gehörte es zur 25. Infanterie-Brigade im westfälischen Münster und zur ebenfalls in Münster stationierten 13. Division. Diese war Teil des VII. Armee-Korps mit Sitz in Münster.
Nach dem Deutschen Krieg wurde das Regiment der 28. Infanterie-Brigade in Wesel am Niederrhein unterstellt, die zur 14. Division gehörte und dem VII. Armee-Korps Münster unterstand. Von 1871 bis 1892 unterstand das Regiment wieder der Formation wie 1860–1866. Von 1892 bis zum Ersten Weltkrieg wurde das Regiment der 27. Infanterie-Brigade in Düsseldorf (ab 1895 Köln), die zur dort stationierten 14. Division gehörte, unterstellt.
Im Rahmen der Mobilmachung musste das Regiment am 2. August 1914 ein Ersatz-Bataillon zu 4 Kompanien sowie zwei Rekruten-Depots aufstellen. Mit Kriegsbeginn wurde der gesamte Truppenverband der 2. Armee unterstellt. Kurz vor dem Ende des Krieges erhielt das Regiment eine Minenwerfer-Kompanie, die aus Teilen der Minenwerfer-Kompanie 50 gebildet wurde.
Kampfhandlungen, Gefechte, Schlachten
Deutsch-Dänischer Krieg 1864
Im Deutsch-Dänischen Krieg war das Regiment an der Erstürmung der Düppeler Schanzen mit dem Ort Rackebüll am 18. April 1864 beteiligt.[2]
Deutsch-deutscher Krieg
Im Deutsch-deutschen Krieg kämpfte es bei Dermbach, Kissingen, Laufach, Aschaffenburg, Tauberbischofsheim, Gerchsheim und Würzburg.
Deutsch-Französischer Krieg
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 kämpfte das Regiment bei Colombey-Nouilly, Bois de Vaux, Gravelotte-St. Privat, Metz, Noisseville, Mercy le Haut, Diedenhofen, Montmédy und Longwy, Mezières, Nouzon, Rimogne, Biviers-Guyon, Langres, Brennes, Dannemarie, Belesmes.
Erster Weltkrieg 1914 bis 1918
Im Ersten Weltkrieg war die Brigade beteiligt.
1914
- 9.–16. August Eroberung von Lüttich
- 13. August Embourg
- 15. August Einnahme der Forts Lantin, Boncelles, Loncin.
- 21. August Gefecht bei Obaix
- 22. August Gefecht bei L’Allue – Piéton
- 23./24. August Schlacht bei Namur
- 25. August Verfolgungskämpfe bei Solre le Château
- 27. August Gefecht bei Catillon
- 9.–30. August Schlacht bei St. Quentin
- 6.–9. September Schlacht am Petit-Morin
- 12. September – 4. Oktober Kämpfe bei Reims
- 5.–13. Oktober Schlacht bei Arras
- 13. Oktober – 13. Dezember Stellungskämpfe in Flandern und Artois
- 15.–24. Dezember Dezemberschlacht in Französisch-Flandern
1915
- bis zum 8. Mai Stellungskämpfe in Flandern und Artois
- 9. Mai – 23. Juli
- 24. Juli – 24. September Stellungskämpfe in Flandern und Artois
- 25. September – 13. Oktober Herbstschlacht bei La Bassée und Arras
- 14. Oktober – 26. März 1916 Stellungskämpfe in Flandern und Artois
1916
- 5. Juni – 9. September Schlacht um Verdun
- 9. September – 31. März 1917 Stellungskämpfe vor Verdun
- 28. Dezember Schlacht auf dem „Toten Mann“
1917
- 28. Mai – 23. Oktober Stellungskämpfe am Chemin des Dames
- 25.–26. Juli Erstürmung der französischen Stellungen auf dem Chemin des Dames von Cerny bis zur Hurtebise-Ferme
- 23. Oktober Schlacht bei Chavignon
- 24. Oktober – 2. November Nachhutkämpfe an und südlich der Ailette
- 5. November – 29. Januar Stellungskämpfe vor Verdun: bei Richecourt, Seichprey und Flirey
1918
- 25. März – 6. April Große Schlacht in Frankreich
- 6. April – 27. Mai Kämpfe an der Ancre, Somme und Avre
- 27. Mai – 13. Juni Schlacht bei Soissons und Reims
- 14. Juni – 4. Juli Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne
- 5. Juli – 17. Juli Stellungskämpfe westlich Soissons
- 18.–25. Juli Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims
- 26. Juli – 3. August Bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle
- 17.–30. August Abwehrschlacht zwischen Oise und Aisne
- 30. August – 25. September Stellungskämpfe bei Reims
- 26. September – 17. Oktober Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
- 18.–20. Oktober Kämpfe in der Hundingstellung
- 20. Oktober – 4. November Kämpfe vor und in der Hermannstellung
- 5.–11. November Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung
- 11. November Waffenstillstand an der Westfront
- 12. November Beginn der Räumung des besetzten Gebiets. Rückmarsch in die Heimat.
Regimentschefs
- 4. Dezember 1864 bis 15. Juni 1888: General der Infanterie / Generalfeldmarschall Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen
- 5. September 1893: Viktoria Prinzessin Adolf zu Schaumburg-Lippe
Regimentskommandeure
Name | Datum |
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Gustav Freiherr von Buddenbrock | 8. Mai 1860 |
Paul von Kamenke | 25. Juni 1863 |
Udo von Tresckow | 3. Juli 1864 |
Rudolph von Manteuffel | 8. Juli 1866 |
Moritz von Gerstein-Hohenstein | 10. Oktober 1868 |
Eugen von Olszewski | 18. Juli 1872 |
Hans von Kaltenborn-Stachau | 14. Mai 1878 |
Hugo von Wentzell | 20. September 1881 |
Carl Hencke | 3. März 1887 |
Bodo Freiherr von der Horst | 1. Januar 1890 |
Max Steinmann | 18. April 1983 |
Hermann von Randow | 22. April 1897 |
Arthur von Houwald | 16. Juni 1900 |
Gustav von Blankenburg | 24. April 1904 |
Hinko Freiherr von Lüttwitz | 18. November 1905 |
Paul Reichenau | 21. Dezember 1909 |
Hermann von Buchka | 5. März 1913 |
Ernst von Eschwege | 20. Mai 1913 |
Georg Johow | 25. August 1914 |
Bernhard Fabarius | 15. Oktober 1914 |
Hans von Troilo | 20. Dezember 1914 |
Ralf von Rango | 30. März 1919 |
Literatur
- Das 5. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 53, das 1. Bataillon 6. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 55 und die 2. Kompagnie des Westfälischen Pionier-Bataillons Nr. 7 am 18. April 1864; Verlag Mittler, Berlin, 1865; Beilage zum Militätwochenblatt Nr. 37, 1865
- A. Cramer, Die Theilnahme des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53 am Feldzug der Main-Armee 1866; Wesel, 1869; 54 Seiten
- Kind, Karl: „Aus dem Feldzug von 1870 u. 71“ – Kriegstagebuch, 1870–1871
- Das 5. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 53, Kurze Chronik seiner Erlebnisse; Aachen, 1881
- Hermann Leuckfeld, Geschichte des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53; auf Befehl d. Regiments bearb.; Berlin, Mittler, 1910 Digitalisat
- Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 258.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Militär-Wochenblatt, Band 72. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1887 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Geschichte des 5. westfälischen Infanterie-Regiments Nr 53 während der ersten 25 Jahre seines Bestehens. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1885 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).