Anorthosis Famagusta
Anorthosis Famagusta | |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Name | Anorthosis Famagusta FC | ||
Sitz | Larnaka, Zypern | ||
Gründung | 30. Januar 1911 | ||
Farben | blau-weiß | ||
Präsident | Christos Poullaides | ||
Website | anorthosisfc.com.cy | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Spielstätte | Antonis-Papadopoulos-Stadion | ||
Plätze | 9300 | ||
Liga | First Division | ||
2022/23 | 7. Platz | ||
|
Anorthosis Famagusta FC (griechisch Ανόρθωση Αμμοχώστου Anórthosi Ammochóstu, deutsch „Wiederaufrichtung von Ammochostos“) ist ein zyprischer Fußballverein, der ursprünglich aus Famagusta stammt, zurzeit aber in Larnaka spielt.
Geschichte
Gründungsphase
Am 30. Januar 1911 wurde in Famagusta die Gründung der Anorthosis vorgeschlagen und vollendet. Dies waren die ersten Schritte auf einem schwierigen Weg, der zu einer deutlichen Öffnung führen sollte. Die energische Präsenz von Eleftherios Venizelos auf der politischen Bühne und die endlosen Bemühungen um Verbesserungen in Griechenland ließen die Griechen auf Zypern nicht unberührt, die für ihre eigene Reformation gegen die Kolonisten kämpften. In diesem nationalen Enthusiasmus wurde in Famagusta ein Verein gegründet, der den Namen „Anorthosis“ („Wiederherstellung“) trug – ein Wort, das bereits zu einem Wunsch und einer Leidenschaft, zu einem Traum und einer Vision aller Griechen geworden war. Sein Hauptziel war es, die Kinder der Stadt zu erziehen, daher übernahm der Verein die Rolle des Lehrers.
Ab 1931
Auf der ganzen Insel wehte ein Wind der Freiheit. Ihre Mitglieder nahmen an der Revolte von 1931 teil. Die Engländer waren verärgert, und am 11. Februar 1932 schloss Anorthosis auf Anordnung des Gouverneurs von Famagusta seine Pforten. Die Reaktionen waren heftig, und unter dem Druck der Direktoren und Mitglieder des Vereins wurde ihnen erlaubt, wieder zu arbeiten. Der Gouverneur des Erzbischofs und spätere Erzbischof Leontios überreichte Silberne Eheringe an alle, die ihre goldenen Eheringe für die Bedürfnisse der Nation gespendet hatten. Die Sammlung fand in ganz Zypern statt, und die Präsentationen wurden im Clubhaus von Anorthosis abgehalten. Diese Wahl zeigte, wie sehr Anorthosis für seine führende Rolle in nationalen Angelegenheiten anerkannt wurde.
1960: Rekonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Jahr 1960 beschlossen die Einwohner von Famagusta, Anorthosis beim Wiederaufbau eines privaten Klubhauses zu unterstützen. Das Klubhaus, das nun in der Evagorou Avenue 95 wiederaufgebaut wurde, wurde zum Herz von Famagusta.
Nachdem der Norden Zyperns 1974 durch die Türkei besetzt wurde, verlegte Anorthosis seinen Vereinssitz nach Larnaka.
Blütezeit Saison 2005/06
Die Mannschaft hat in ihrer Geschichte 13 Meistertitel und elf Pokalsiege errungen. Ein bedeutender Erfolg für den Verein und auch für die zyprische Fußballgeschichte gelang im Jahr 2005, als man in der zweiten Runde der Qualifikation zur Champions League den türkischen Vertreter Trabzonspor mit 3:1 besiegen konnte. Da das Rückspiel mit 0:1 und somit nur mit einem Tor Unterschied verloren ging, erreichte man die dritte Runde. Dort scheiterte der Verein allerdings mit zwei Niederlagen an Glasgow Rangers.
Saison 2008/09
In der Saison 2008/09 konnte Famagusta unter dem georgischen Trainer Temur Kezbaia bis in die Gruppenphase der Champions League vorstoßen. Nachdem man zum Auftakt den armenischen Verein FC Pjunik Jerewan ausgeschaltet hatte, kam es in der zweiten Qualifikationsrunde zu einem Aufeinandertreffen mit dem österreichischen Meister SK Rapid Wien. Im Hinspiel am 30. Juli 2008 sorgten die Zyprer mit einem klaren 3:0-Sieg über Rapid für eine Überraschung. Trotz einer 1:3-Niederlage im Rückspiel eine Woche später in Wien setzte sich Famagusta mit einem Gesamtergebnis von 4:3 durch und erreichte die nächste Runde. Das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen Olympiakos Piräus aus Griechenland konnte Famagusta vor heimischer Kulisse erneut mit 3:0 für sich entscheiden. Das Rückspiel verlor der Verein 0:1 und erreichte mit einem Gesamtergebnis von 3:1 die Hauptrunde der Champions League, was den bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte darstellt.
Dort wurde der Klub in die Gruppe B mit Inter Mailand, Werder Bremen und Panathinaikos Athen gelost. Das erste Spiel der Gruppenphase gegen Werder Bremen endete torlos 0:0, das zweite Spiel – die Heimpremiere von Famagusta in der Champions-League – wurde mit 3:1 gegen Panathinaikos gewonnen, gefolgt von einem 0:1 bei Inter Mailand. Eine Überraschung gelang Famagusta am 4. Spieltag, als man zu Hause gegen Inter Mailand zweimal einen Rückstand aufholte und sogar zwischenzeitlich 3:2 führte. Das Spiel endete schließlich 3:3. Am fünften Spieltag besiegelte Anorthosis durch ein 2:2 das Ausscheiden von Werder Bremen aus der Champions League, führte in dieser Begegnung zwischenzeitlich 2:0. Am letzten Spieltag verlor Famagusta in Athen, während Werder gewann. Somit war Anorthosis Famagusta als Gruppenvierter ausgeschieden.
Gegenwart
Famagusta spielt seit 2020 in der Ersten Ligaebene in Zypern.[1]
Erfolge
- Zyprische Meisterschaft (13): 1950, 1957, 1958, 1960, 1962, 1963, 1995, 1997, 1998, 1999, 2000, 2005, 2008
- Zyprischer Pokal (11): 1949, 1959, 1962, 1964, 1971, 1975, 1998, 2002, 2003, 2007, 2021
- Hauptrunde UEFA Champions League 2008/09
Bekannte Spieler
- Temur Kezbaia (1991–1994, 2002–2007)
- Yiannakis Okkas (1997–2000, 2009–2014)
- Lambros Lambrou (1998–1999)
- Zoran Milinković (1999–2002)
- Antoine Hey (2001–2003)
- Wojciech Kowalczyk (2001–2003)
- Mariusz Piekarski (2002–2003)
- Sławomir Majak (2003–2004)
- Constantinos Samaras (2003–2009)
- Marco Haber (2004–2006)
- Nikos Frousos (2004–2010)
- Nikos Katsavakis (2004–2010)
- Altin Haxhi (2005–2006)
- Leonidas Kampantais (2005)
- Attila Tököli (2005)
- Zoltán Nagy (2005–2006, 2007–2010)
- Arjan Beqaj (2006–2010)
- Mário Jardel (2007)
- Łukasz Sosin (2007–2010)
- Vincent Laban (2007–2013)
- Hawar Mulla Mohammed (2008–2009)
- Giorgos Theodotou (2008–2009)
- Traianos Dellas (2008–2010)
- Predrag Ocokoljić (2008–2010)
- Jeffrey Leiwakabessy (2008–2011)
- Victor Agali (2009)
- Christian Alder (2009)
- Eugen Trică (2009)
- Delron Buckley (2009–2010)
- Cafú (2009–2011)
- Evangelos Mantzios (2010)
- Mark Fotheringham (2010–2011)
- Matúš Kozáčik (2010–2012)
- Jurgen Colin (2010–2013)
- Wojciech Kowalewski (2011)
- Dimitar Iwankow (2011–2012)
- Michalis Konstantinou (2011–2012)
- Igor Tomašić (2011–2012)
- Nemanja Vučićević (2011–2012)
- Jan Rezek (2011–2013)
- Branko Ilič (2012–2013)
- Emil Jula (2012–2013)
- Barak Itzhaki (2012–2013)
- Moshe Ohayon (2012–2014)
- Savo Pavićević (2013)
- Amit Ben-Shushan (2013–2014)
- Roberto Colautti (2013–2014)
- Chinedu Ede (2014–2015)
- Thomas Kaminski (2014–2015)
- Albert Serrán Polo (2014–2015)
- Guilherme Oliveira Santos (2016–2017)
- Filipe Oliveira (2017)
- Wladimir Gadschew (2017–2018)
- Miguel Palanca (2017–2018)
- Danijel Pranjić (2017–2019)
- Sekou Cissé (2017–2019)
- Gojko Kačar (2018–2019)
- Giorgi Loria (2019–)
- Berat Sadik (2019)
- Amr Warda (2021–)
- Kyle Lafferty (2021–2022)
- Lazaros Christodoulopoulos (2021–2023)
- Warasdat Harojan (2022–)
- Casimir Ninga (2022–)
- Erik Sabo (2022–)
- Abdul Majeed Waris (2022–)
Trainer
- 1963–1965: Lukas „Harry“ Aurednik
- 1990–1992: Anghel Iordănescu
- 1995: Georgi Wassilew
- 2005–2009: Temur Kezbaia
- 2009: Ernst Middendorp
- 2013–2014: Jorge Costa
- 2021–2022: Xisco
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anorthosis Famagusta – Vereinsprofil | Transfermarkt. Abgerufen am 3. Dezember 2023.