Der Graf von Monte Christo (2024)
Film | |
Titel | Der Graf von Monte Christo |
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Originaltitel | Le Comte de Monte-Cristo |
Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Länge | 178 Minuten |
Altersfreigabe | |
Produktionsunternehmen | Chapter 2 Pathé M6 Films Fargo Films Logical Content Ventures Umedia |
Stab | |
Regie | Matthieu Delaporte Alexandre de La Patellière |
Drehbuch | Matthieu Delaporte Alexandre de La Patellière |
Produktion | Dimitri Rassam |
Musik | Jérôme Rebotier |
Kamera | Nicolas Bolduc |
Schnitt | Célia Lafitedupont |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Der Graf von Monte Christo (Originaltitel Le Comte de Monte-Cristo) ist ein auf dem gleichnamigen Roman beruhender französischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 2024. Es ist seit 1908 die 19. Adaption des Themas. Bei der Literaturverfilmung führten Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière Regie. Der Film mit Pierre Niney als Protagonist Edmond Dantès in der Hauptrolle feierte seine Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes, wo er außer Konkurrenz lief.[2] Am 28. Juni 2024 kam er in die französischen Kinos.[3] Der Kinostart in Deutschland war am 23. Januar 2025.
Handlung
Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Seemann Edmond Dantès bekommt endlich die Möglichkeit, seine geliebte Mercédès zu heiraten, als er im Jahr 1815 zum Schiffskapitän ernannt wird. Als sie vor dem Traualtar stehen, wird Edmond jedoch verhaftet und abgeführt. Staatsanwalt Villefort wirft ihm vor, Beziehungen zum verbannten ehemaligen Kaiser Napoleon Bonaparte gehabt zu haben. Der Vorwurf des Hochverrats ist zwar fingiert, dennoch wird er ohne Prozess zu einer lebenslangen Haft im Château d’If auf der Île d’If vor der Küste von Marseille verurteilt.[4][5]
Produktion
Filmstab und Budget
Im November 2020 wurde berichtet, dass Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière an einem Drehbuch zu einer weiteren Verfilmung über den Graf von Monte Christo arbeiten.[6] Die Filmeditorin Célia Lafitedupont war zuletzt für das Historienabenteuer Die drei Musketiere – D’Artagnan von Martin Bourboulon tätig.
Für die Produktion stand ein Budget von 42,9 Millionen Euro zur Verfügung.[7]
Besetzung und Dreharbeiten
Pierre Niney spielt Edmond Dantès und Anaïs Demoustier seine Geliebte Mercédès. Bastien Bouillon ist in der Rolle seines besten Freundes Fernand de Moncerf zu sehen.[8] Laurent Lafitte spielt den zwielichtigen Staatsanwalt Gérard de Villefort. Pierfrancesco Favino ist in der Rolle von Abbé Faria zu sehen, einer von Edmonds Mithäftlingen auf der Teufelsinsel. Julien de Saint Jean spielt André und Anamaria Vartolomei die hübsche osmanische Prinzessin Haydée.[4]
Die Dreharbeiten fanden von Juli bis November 2023 in Paris, Marseille, Zypern, Malta und Belgien statt.[9] Als Kameramann fungierte Nicolas Bolduc, der bereits für Die drei Musketiere – D’Artagnan und Die drei Musketiere – Milady tätig war.
Synchronisation
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Nadine Nourney und der Dialogregie von ihr und Enrico Reuter im Auftrag der Soundwood Media UG in Potsdam.[10]
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3e/Ana%C3%AFs_Demoustier_Cabourg_2018_%28cropped%29.jpg/150px-Ana%C3%AFs_Demoustier_Cabourg_2018_%28cropped%29.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/08/Pierfrancesco_Favino-64487.jpg/150px-Pierfrancesco_Favino-64487.jpg)
Darsteller | Synchronsprecher | Rolle |
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Pierre Niney | Armin Schlagwein | Edmond Dantès |
Bastien Bouillon | Tim Knauer | Fernand de Morcef |
Anaïs Demoustier | Nadine Nourney | Mercédès Herrera |
Anamaria Vartolomei | Lin Gothoni | Haydée |
Laurent Lafitte | Marcus Off | Gérard de Villefort |
Pierfrancesco Favino | Sven Gerhardt | Abbé Faria |
Patrick Mille | Peter Sura | Danglars |
Vassili Schneider | Tom Sielemann | Albert |
Julien De Saint Jean | Henning Nöhren | Andréa |
Julie De Bona | Denise Kanty | Victoria |
Adéle Simphal | Anne Düe | Angèle |
Stéphane Varupenne | Georgios Tzitzikos | Caderousse |
Bruno Raffaelli | Romanus Fuhrmann | Morrel |
Marie Narbonne | Laurine Betz | Eugénie Danglars |
Joachim Simon | Bastian von Bömches | Maximilien Morrel |
Lily Dupont | Paulina Bachmann | Suzanne |
Florence Muller | Andrea Cleven | Mme Herrera |
Françoise Gazio | Maja Dürr | Yvonne |
Jérémie Covillault | Samuel Zekarias | Antoine |
Clémentine Baert | Kathleen Bauer | Mme de Villefort |
Serge Bagdassarian | Tom Vogt | Richter |
Filmmusik
Die Filmmusik komponierte Jérôme Rebotier, zu dessen letzten Arbeiten Voll verschleiert von Camélia Jordana und Félix Moati und Die Zeit, die wir teilen von Laurent Larivière gehören. Das Soundtrack-Album in einer Klavierversion wurde Mitte Januar 2025 von Milan Records als Download veröffentlicht.[11]
Rezeption
Kritiken und Einspielergebnis
Der Film konnte 96 Prozent der bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiker überzeugen bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 7,9 von 10 möglichen Punkten.[12] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 75 von 100 möglichen Punkten.[13]
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e3/Pierre_Niney_Frantz_avp_2016.jpg/150px-Pierre_Niney_Frantz_avp_2016.jpg)
Catherine Szeitner von outnow.ch schreibt in ihrer Kritik, das Resultat der Monte-Christo-Neuadaption von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière sei eine ausgesprochen bemerkenswerte Erzählung über einen gebrochenen Mann, der sich Vergeltung zum Lebensinhalt macht und mittendrin seine Seele vergisst. Pierre Nineys Verkörperung des Monte Christo ziehe eine bravourös gespielte, emotionale Gratwanderung nach sich, die einer Irrfahrt zwischen Gut und Böse gleicht, und dies über viele Lebensphasen von Christo hinweg. Der Graf von Monte Christo könne sich als französisches Herzensprojekt zweifelsohne sehen lassen, und der Film lebe von klar profilierten Charakteren, stimmungsvollen Bildern, ausgefeilten Dialogen und nicht zuletzt von Momenten der Gnade und Demut.[14]
Christopher Diekhaus, Filmkorrespondent der Gilde deutscher Filmkunsttheater, bemerkt in seiner Kritik, der Film halte das Tempo allgemein hoch, und besonders gegen Ende steige die Spannungskurve ordentlich an. Pathetische Momente kosteten die Regisseure ohne Scham aus, im Mittelpunkt stehe aber ganz klar Edmonds persönliche Vendetta. Die destruktiven Ausmaße seiner Manipulationen würden im letzten Drittel stärker in den Fokus gerückt, in die Abgründe der Erzählung richtig einzutauchen, wage der Film jedoch leider nur selten.[5]
Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 75,7 Millionen US-Dollar.[15]
Auszeichnungen
Der Graf von Monte Christo befand sich in der Vorauswahl zum Europäischen Filmpreis 2024.[16] Im Folgenden eine Auswahl von Auszeichnungen.
- Nominierung als Bester Film
- Nominierung für die Beste Regie (Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière)
- Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch (Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière)
- Nominierung als Bester Hauptdarsteller (Pierre Niney)
- Nominierung als Bester Nebendarsteller (Bastien Bouillon)
- Nominierung als Bester Nebendarsteller (Laurent Lafitte)
- Nominierung als Beste Nebendarstellerin (Anaïs Demoustier)
- Nominierung für die Beste Filmmusik (Jérôme Rebotier)
- Nominierung für die Beste Kamera (Nicolas Bolduc)
- Nominierung für das Beste Szenenbild (Stéphane Taillasson)
- Nominierung für die Besten Kostüme (Thierry Delettre)
- Nominierung für Besten Schnitt (Célia Lafitedupont)
- Nominierung für den Besten Ton
- Nominierung für die Besten visuellen Effekte (Olivier Cauwet)
Fantasia International Film Festival 2024
- Auszeichnung als Bester Film mit dem Cheval Noir
- Auszeichnung mit dem Publikumspreis in Silber[17][18]
Goya 2025
- Nominierung als Bester europäischer Film[19]
Prix Lumières 2025
- Nominierung für die Beste Regie (Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière)
- Nominierung als Bester Darsteller (Pierre Niney)
- Auszeichnung für die Beste Kamera (Nicolas Bolduc)[20]
Das Werk gelangte auf die Shortlist für die offizielle französische Einreichung in der Kategorie Bester internationaler Film bei der Oscarverleihung 2025, hatte aber gegenüber Emilia Pérez das Nachsehen.[21]
Weblinks
- Der Graf von Monte Christo bei IMDb
- Der Graf von Monte Christo bei crew united
- Der Graf von Monte Christo im Lexikon des internationalen Films
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Der Graf von Monte Christo. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 264771).
- ↑ mraultpauillac: The Screenings Guide of the 77th Festival de Cannes. 8. Mai 2024, abgerufen am 15. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Le Comte de Monte-Cristo. In: Allociné. Abgerufen am 27. Dezember 2024 (französisch).
- ↑ a b Phil Hoad: The Count of Monte Cristo review – a good-looking gallop through Dumas’ tale of revenge. In: The Guardian, 28. August 2024.
- ↑ a b Christopher Diekhaus: Der Graf von Monte Christo. In: programmkino.de. Abgerufen am 22. Januar 2025.
- ↑ Alexandre de la Patellière et Matthieu Delaporte vont revisiter Le comte de Monte-Cristo. Abgerufen am 15. Juni 2024 (französisch).
- ↑ 298 feature films produced by France in 2023. 26. März 2024, abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Peter Debruge: 'The Count of Monte Cristo' Review: A Splendid Update of the French Classic Feels at Once Timeless and Thrillingly New. In: Variety, 10. Juni 2024.
- ↑ Der Graf von Monte Christo (2024) - Dreharbeiten und Produktion - IMDb. Abgerufen am 15. Juni 2024.
- ↑ https://www.synchronkartei.de/film/59358
- ↑ 'The Count of Monte Cristo' “Piano Version” Soundtrack Album Announced. In: filmmusicreporter.com, 17. Januar 2025.
- ↑ The Count of Monte-Cristo. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 21. Januar 2025.
- ↑ The Count of Monte-Cristo. In: Metacritic. Abgerufen am 21. Januar 2025.
- ↑ Catherine Szeitner: Filmkritik: Ein spannungsgeladener Rachefeldzug. In: outnow.ch, 20. Januar 2025.
- ↑ The Count of Monte-Cristo. In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 21. Januar 2025.
- ↑ https://cineuropa.org/en/newsdetail/465422
- ↑ Fantasia Festival 2024 Jury Award Winners Aunnounced. In: rue-morgue.com, 27. Juli 2024.
- ↑ Fantasia '24: The Audience Awards have been announced. In: rue-morgue.com, 7. August 2024.
- ↑ Álvaro Cervantes: Nominados y nominadas a los 39 Premios Goya. In: premiosgoya.com, 18. Dezember 2024. (Spanisch)
- ↑ https://deadline.com/2025/01/lumiere-awards-emilia-perez-sweeps-top-prizes-1236261834/
- ↑ Elsa Keslassy: ‘Emilia Perez’ to Represent France in Oscars International Feature Race. In: variety.com, 18. September 2024 (abgerufen am 18. September 2024).