Fundación Vicente Ferrer

Logo Vicente Ferrer Stiftung

Die Vicente Ferrer Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die sich als Teil des internationalen Vicente Ferrer Stiftungs-Netzwerkes für die Bekämpfung der Armut und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen im ländlichen Indien einsetzt.[1] Dieses Ziel soll gemeinsam mit der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (Rural Development Trust, kurz RDT)[2], der Fundación Vicente Ferrer in Spanien[3], sowie der Vicente Ferrer Foundation in den USA[4] erreicht werden. Die Vicente Ferrer Stiftung in Deutschland wurde 2015 gegründet und nahm 2019 ihre Arbeit auf.

Bereits 1969 begannen Vicente und Anne Ferrer in ihre Arbeit im Kampf gegen Armut in Anantapur, Andhra Pradesh , Indien und führten erste Hilfsprojekte durch, um das Leid der Menschen in der ländlichen Region zu lindern.[5]

Arbeit

Ziel des Wirkens der Vicente Ferrer Stiftungen ist es, möglichst vielen Menschen den Ausweg aus dem Kreislauf der Armut zu ermöglichen. Dies soll durch Hilfsprojekte in Themenfeldern wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und Landwirtschaft erreicht werden. Besonders gefördert werden Mädchen und Frauen sowie Menschen mit Behinderung.[6]

Stand 2024 betreuen die Stiftungen mehr als 120.000 Patenkinder, betreiben drei Krankenhäuser und haben über 1.690 Schulen und 87.000 Häuser gebaut. Neben Fachschulen für Sprachen betreibt die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) inklusive Schulen für gehörlose und sehbehinderte Kinder sowie sowie Fördereinrichtungen für Kinder mit geistiger Behinderung.[7] Von der Arbeit der Stiftung profitieren unzählige Menschen in über 3.000 Dörfern.[8]

Geschichte

Im Jahr 1952 ging Vicente Ferrer als Missionar des Jesuitenordens von Barcelona nach Bombay, um Bauern im ländlichen Indien zu unterstützen. Zunächst baute er mit den Bauern Brunnen, verteilte Saatgut und überzeugte die Bauern davon zusammenzuarbeiten. Der große Erfolg seiner Arbeit erweckte jedoch auch Misstrauen und Verunsicherung in Indien, so dass Vicente Ferrer 1968 des Landes verwiesen wurde. 25.000 Bauern demonstrierten daraufhin für seine Rückkehr. Aufgrund des persönlichen Einsatzes der Premierministerin Indira Gandhi konnte Ferrer drei Monate später nach Indien zurückkehren.[9]  Er ließ sich in Anantapur nieder, einer der ärmsten Regionen Indiens. 1969 verließ er den Jesuitenorden, heiratete Anne Perry und nahm seine Arbeit in der Region auf. 1978 gründeten Vicente und Anne Ferrer die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT).[10]

Die Stiftung nahm ihre Arbeit auf und fortan wurden Hilfsprojekte und Initiativen in den Themenfeldern Bildung, Gesundheitsversorgung, Gleichberechtigung von Frauen, Inklusion, nachhaltige Landwirtschaft und Infrastruktur ins Leben gerufen und umgesetzt.

Am 19. Juni 2009 starb Ferrer im Alter von 89 Jahren in Anantapur.[11]

Einzelnachweise

  1. Vicente Ferrer Stiftung, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  2. Home. Abgerufen am 17. November 2021.
  3. Fundación Vicente Ferrer - Transforma la sociedad en humanidad. Abgerufen am 17. November 2021 (spanisch).
  4. Home. Abgerufen am 17. November 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. 10 years after Spanish missionary's death, his legacy in India lives on. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (englisch).
  6. Ediciones El País: El legado de una revolución. In: El País. 21. Juni 2009, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 18. Oktober 2019]).
  7. RDT Home. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).
  8. Reports from Fundacion Vicente Ferrer - GlobalGiving. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).
  9. „An unknown Saint of India“ – Life Magazine | Fundación Vicente Ferrer. 30. Dezember 2013, archiviert vom Original am 30. Dezember 2013; abgerufen am 18. Oktober 2019.
  10. Ediciones El País: El filántropo inmortal. In: El País. 20. Juni 2009, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 18. Oktober 2019]).
  11. Obituary of Vicente Ferrer. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (englisch).