Hattorf (Wolfsburg)

Hattorf
Stadt Wolfsburg
Wappen von Hattorf
Koordinaten: 52° 22′ N, 10° 45′ OKoordinaten: 52° 21′ 40″ N, 10° 44′ 56″ O
Höhe: 100 m ü. NN
Fläche: 11,8 km²
Einwohner: 2077 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38444
Vorwahl: 05308
Karte
Lage in Wolfsburg

Hattorf ist ein Stadtteil der Stadt Wolfsburg in Niedersachsen. Er liegt an der Schunter.

Geschichte

Im Jahre 1197 wurde Hattorf erstmals urkundlich erwähnt.

Am 1. Juli 1972 wurde Hattorf, das aus dem Landkreis Gifhorn stammt, gemäß dem Wolfsburg-Gesetz in die Stadt Wolfsburg eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1910 1925 1933 1939 1953 1961 1972 1975 1980 1985 1990 1995
Einwohner 566 493 493 484 400 885 1072 983 980 968 1304 1510

[3][4]

Jahr 2000 2005 2010 2015 2020 2024
Einwohner 1504 1651 1949 1978 1974 2077

Politik

Hattorf bildet zusammen mit dem benachbarten Stadtteil Heiligendorf die Ortschaft Hattorf-Heiligendorf[5], die durch einen Ortsrat vertreten wird. Ortsbürgermeister ist Marco Meiners (FDP).[6]

Wappen

Wappen von Hattorf
Wappen von Hattorf
Blasonierung: „In Silber über silbernem Wellenschildfuß, eine wachsende rote Burg, belegt mit einem silbernen Mühlrad.“[7]
Wappenbegründung: Hier stand einst eine altsächsische Verteidigungsanlage. Wallreste haben sich bis in die neueste Zeit erhalten. Das genaue Aussehen der Burg ist nicht überliefert; daher wird der Begriff „Burg“ im Wappen heraldisch stilisiert. Dass die Burg von den alten Sachsen erbaut wurde, wird durch die Farbgebung Rot-Silber deutlich, die seit dem 14. Jahrhundert mit dem sächsischen Pferdesymbol in Verbindung gebracht wird und sich noch heute im niedersächsischen Sachsenross-Wappen findet. Das Wassermühlrad erinnert an die seit ca. 1300 bezeugte Schuntermühle. Auf ausdrücklichen Wunsch der Hattorfer Ortsratsmitglieder wurde auch durch den Wellenschildfuß die Schunter in das Wappen aufgenommen, die schon die altsächsische Verteidigungsanlage umflossen hat.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Arnold Rabbow gestaltet und am 9. Mai 1978 vom Ortsrat Hattorf/Heiligendorf einstimmig angenommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St.-Nicolai-Kirche
  • Die St.-Nicolai-Kirche (evangelisch) wurde vermutlich als Nachfolgebau einer Nikolauskapelle im 14./15. Jahrhundert als im Kern spätgotische Saalkirche aus Bruchstein errichtet. Sie ist wie auch die folgend aufgeführten Objekte Kulturdenkmal der Stadt Wolfsburg in Hattorf.[8]
  • Nahe der Kirche steht das 1774 als zweigeschossiges Vierständer-Hallenhaus errichtete ehemalige Pfarrwitwenhaus.
  • Die Heimatstube auf dem Lindenberg wird vom 1997 gegründeten Kulturverein Hattorf e.V. getragen.[9]
  • Die ursprüngliche Teichmühle an der Schunter gelegen, wurde im Jahr 1318 vom braunschweigischen Herzog verlehnt. Sie war bis 1956 in Betrieb. Das heutige Mühlengebäude im Süden des Ortes stammt aus dem 18. Jahrhundert.
  • In der Kirchbergstraße 10 liegt ein großer, sehr gut erhaltener Vierseithof von 1891, der heute Wohnzwecken dient.
  • In der Krugstraße finden sich eine Reihe gut erhaltener Fachwerkbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Bildung

  • DRK-Kindertagesstätte Hattorf
  • Städtische Kindertagesstätte an der Schunter. Die 2013 vom DRK eröffnete Kindertagesstätte wurde 2022 an die Stadt Wolfsburg übergeben und 2024 wiedereröffnet.[10]
  • Grundschule Schunterwiesen

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Im Norden Hattorfs befindet sich das große Gewerbe- und Industriegebiet Heinenkamp.

Öffentliche Einrichtungen

In Hattorf besteht eine Freiwillige Feuerwehr und ein Feuerwehrhaus, das 1950 erbaut und 1968 erweitert wurde. Da das alte Feuerwehrhaus nicht mehr den Anforderungen genügte, wurde von 2021 an ein neues Feuerwehrhaus erbaut, das am 9. September 2024 eingeweiht wurde.[11]

Verkehr

Hattorf von Flechtorf aus gesehen

Hattorf liegt in unmittelbarer Nähe der A39, die von Wolfsburg in Richtung A2 führt. Ebenfalls ist Hattorf über die L294, L295 und die ehemalige Bundesstraße 248 zu erreichen.

Literatur

  • Ulrich Claus: Rundgang durch Hattorf an der Schunter. Hattorf 2009. (Broschüre)
  • Kulturverein Hattorf von 1997 e.V. (Hrsg.): Hattorfer Häuser. Alte Hausnummern 1-98. Hattorf 2016.
Commons: Hattorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsbestand - Bevölkerungsentwicklung - Stadt- und Ortsteile - 1972-heute. In: Stadt Wolfsburg. Abgerufen am 5. Februar 2025.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  3. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 5. Februar 2025.
  4. Michael Rademacher: Die Gemeinden des Landkreises Gifhorn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 4. März 2023.
  5. Hauptsatzung der Stadt Wolfsburg vom 1. Dezember 2012 (Memento des Originals vom 4. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wolfsburg.de (zu Ortschaften und Ortsräten siehe § 9 der Hauptsatzung)
  6. Ortsrat Hattorf/Heiligendorf (Memento des Originals vom 15. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ratsinfob.stadt.wolfsburg.de
  7. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 2003, S. 44.
  8. Braunschweigische Landschaft e. V. (Hrsg.): Kulturdenkmale Stadt Wolfsburg. Appelhans Verlag, Braunschweig Juni 2004, ISBN 3-937664-05-X, Seite 69–74
  9. Stephanie Boy: Keine Nachfolger: Kulturverein vor dem Aus. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 10. Januar 2025.
  10. Kindertagesstätte in Hattorf hat noch freie Plätze. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 26. April 2024.
  11. Stephanie Boy: Hattorfer Wehr übernimmt neues Feuerwehrhaus. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 12. August 2024.