Jambi (Provinz)

Jambi

Lage von Jambi in Indonesien
Symbole
Wappen
Wappen
Wahlspruch
„Sepucuk Jambi Sembilan Lurah“
‚Ein indigenes Gebiet der Jambi, das aus neun Flusssiedlungen besteht‘
Basisdaten
Staat Indonesien
Hauptstadt Jambi
Fläche 50.085 km²
Einwohner 3.493.357
Dichte 70 Einwohner pro km²
Gründung 6. Januar 1957
Webauftritt www.jambiprov.go.id (indonesisch)
Politik
Gouverneur Fachrori Umar

Jambi ist eine indonesische Provinz auf der westindischen Insel Sumatra.

Geographie

Die Provinz liegt zum größten Teil im flachen Ostteil der Insel, dieser ist durch sumpfiges Gelände und große Flüsse, darunter der Batang Hari, geprägt. Auch der Fluss Jambi fließt hier und entspringt mit zwei Quellarmen, durchfließt die östliche Alluvialebene und mündet bei 1° südlicher Breite in das Südchinesische Meer. Weitere Flüsse sind Batang Hari, Batang Merangin, Batang Tebo, Batang Tabir, Batang Tembesi, Batang Bungo, Berbak, Pengabuan, Air Hitam, Mendahara, Dendang und Batang Asai. Hohe Berge sind Kerinci, Raya, Sumbing, Masurai Tujuh und Alas.[1] Im Osten liegt der Nationalpark Berbak. Laut „Jambi Province in Figures 2020“ gehören zur Provinz keine Inseln.

Die Hauptstadt Jambi liegt etwa 60 km oberhalb der Mündung an diesem Fluss. Im Westen greift die Provinz auf das Gebirge über.

Das Gebiet liegt zwischen Indragiri und Palembang. Jambi hat einen großen Anteil an Sumatras größtem Nationalpark, dem Nationalpark Kerinchi-Seblat.

Verwaltungsgliederung

Jambi besteht aus folgenden 9 Kabupaten (Regierungsbezirken) und 2 Kota (Städten):

Wappen Kabupaten/Kota
Regierungsbezirk/Stadt
Regierungssitz Lage Fläche [km²] Kecamatan
Subdistrikte
Kelurahan/Desa
Gemeinden
Bevölkerung (2019) Einw./km² (2019)
Kabupaten Batang Hari Muara Bulian 5.804,00 8 14 / 110 304.162 52,4
Kabupaten Bungo Muara Bungo 4.659,00 17 12 / 141 337.834 72,5
Kabupaten Kerinci Sungai Penuh/Siulak 3.355,27 16 2 / 285 240.361 71,6
Kabupaten Merangin Bangko 7.679,00 24 10 / 205 339.247 44,2
Kabupaten Muaro Jambi Sengeti 5.326,00 11 5 / 150 363.832 68,3
Kabupaten Sarolangun Sarolangun 6.184,00 10 9 / 149 317.317 51,3
Kabupaten Tanjung Jabung Barat Kuala Tungkal 4.649,85 13 20 / 114 324.332 69,8
Kabupaten Tanjung Jabung Timur Muara Sabak 5.445,00 11 20 / 73 226.390 41,6
Kabupaten Tebo Muara Tebo 6.461,00 12 5 / 107 324.619 50,2
Kota Jambi Jambi 103,54 11 62 / – 614.329 5.933,3
Kota Sungai Penuh Sungai Penuh 391,50 8 4 / 65 100.934 257,8
Provinsi Jambi Jambi 50.058,16 141 163 / 1.399 3.493.357 69,8

Quelle: Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019 (Verordnung des Innenministers vom Oktober 2019):[2]
Die Bevölkerungsangaben basieren auf der Fortschreibung durch die regionalen Zivilregistrierungsbüros und stammen vom 1. Halbjahr 2019.

Wirtschaft

Sumpflandschaft am Batang Hari in Jambi

Das frühere Straßensystem und die dadurch ermöglichte wirtschaftliche Nutzung (Pfeffer und Gummibaum) folgte den Flüssen – weite Teile des Urwaldes waren gar nicht zugänglich. Mit dem Bau des Trans-Sumatra-Highways wurden die Möglichkeiten der Landnutzung erheblich erweitert. Die Straße erschloss neue, flussferne Gebiete für den kommerziellen Holzeinschlag, für staatlich geförderte Neusiedler und sonstige Zuwanderer. Die Öffnung der Küstenwälder für Palmölplantagen und Ansiedlungen führten zu umfangreichen Waldbränden und Luftverschmutzungen in den Jahren 1997/98.[3]

Wirtschaftliche Bedeutung hat heute neben der Produktion von Kautschuk und Palmöl vor allem die Erdölförderung.

Geschichte

Fähre über den Jambi (1915/39)

Beim Dorf Muara Jambi am Batang Hari, knapp 30 km nordöstlich von Jambi, haben Archäologen die Rudimente einer ehemals bedeutenden buddhistischen Tempelstadt freigelegt. Anhand von Steininschriften soll sich die Blütezeit des Ortes auf die Zeit zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert datieren lassen.

Im Mittelalter gehörte die Region Jambi zum Reich von Srivijaya, bevor es im 16. Jahrhundert islamisiert und ein Sultanat errichtet wurde. Dieses konnte sich länger als andere Sultanate Indonesiens dem niederländischen Einfluss widersetzen, erst 1858 wurde es Protektorat (Vasallenstaat) und 1901 wurde der letzte Sultan abgesetzt. Mit der Unabhängigkeit Indonesien 1949 wurde Jambi eine Provinz.

Wasch- bzw. Toilettenhütten am Jambi (Jahr unbekannt)

Im 18. Jahrhundert war Jambi ein Zentrum der Pfefferproduktion, die noch durch eine „sanfte“ Waldnutzung gekennzeichnet war. Ab 1850 wurde eine brasilianische Gummibaumsorte eingeführt und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ersetzten Plantagen (Agroforstwirtschaft) den bis dahin angewandten Wanderfeldbau. Während des ersten Kautschuk-Booms nach dem Ersten Weltkrieg zog es viele Arbeiter auf die Gummiplantagen.

Gleichzeitig mit dem Bau des Trans-Sumatra-Highways in den 1970er/80er-Jahren wurde die Zuwanderung (vor allem aus Java) gefördert.[4]

Verkehr

Vom Hafen Kuala Tungkal fahren Fähren zur Insel Batam.

Literatur

  • Dominik Bonatz, John David Neidel, Mai Lin Tjoa-Bonatz: The megalithic complex of highland Jambi. An archaeological perspective. In: Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde, 162, No. 4, Leiden 2006, S. 490–522.
  • Interessantes aus verschiedenen Gebieten über die Provinz erfährt man aus dem jährlich erscheinenden E-Book „Provinsi Jambi Dalam Angka“ / „Jambi Province in Figures“ in indonesischer und englischer Sprache. Es ist zusammen mit anderen Publikationen auf der Webseite des Statistischen Amtes der Provinz Jambi[5] downloadbar.

Weblinks

Commons: Jambi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Welcome to Sumatra Island. indonesiabangun.tripod.com
  2. Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019: Seite 6, 793
  3. D. Murdiyarso1, M. van Noordwijk u. a.: Environmental benefits and sustainable land-use options in the Jambi transect, Sumatra, Indonesia. Journal of Vegetation Science (PDF; 404 kB)
  4. D. Murdiyarso1, M. van Noordwijk u. a.: Environmental benefits and sustainable land-use options in the Jambi transect, Sumatra, Indonesia. Journal of Vegetation Science (PDF; 404 kB)
  5. Badan Pusat Statistik Provinsi Jambi

Koordinaten: 1° 30′ S, 103° 0′ O