Kupfer(II)-thiocyanat
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Kupfer(II)-thiocyanat | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Cu(SCN)2 | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
Schwarzes Pulver[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 179,71 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||
Dichte |
2,47 g·cm−3[1] | ||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/83/CuNCS2_cropped.png/220px-CuNCS2_cropped.png)
Kupfer(II)-thiocyanat ist ein Koordinationspolymer mit der Formel Cu(SCN)2[4], welches ein schwarzes Pulver ist, das sich langsam an der Luft zersetzt.[1]
Geschichte
Es wurde erstmals 1838 von Karl Ernst Claus beschrieben, die Struktur wurde 2018 bestimmt.[5][4]
Gewinnung und Darstellung
Kupfer(II)-thiocyanat kann durch die Reaktion einer konzentrierten Kupfer(II)-Salzlösung und einem gelösten Salz der Thiocyansäure (bsp. Kaliumthiocyanat) hergestellt werden.[1][5] Durch schnelles Trocknen kann der Reinstoff isoliert werden. Bei höheren Konzentrationen und mehr Reaktionszeit entsteht stattdessen Kupfer(I)-thiocyanat.[6]
Eigenschaften
Die Struktur des Salzes wurde durch Pulverröntgenaufnahme bestimmt, es besteht aus Ketten, die durch die schwache Cu–S–Cu-Bindungen zu zweidimensionalen Schichten verbunden sind. Es kann als verzerrtes Jahn-Teller-Analogon des Quecksilberthiocyanat-Strukturtyps betrachtet werden. Jedes Kupferion ist oktaedrisch von vier Schwefel- und zwei Stickstoffatomen umgeben. Das Schwefelende des SCN−-Liganden ist doppelt überbrückend.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f J. A. Hunter, W. H. S. Massie, J. Meiklejohn, J. Reid: Thermal rearrangement in copper(II) thiocyanate. In: Inorganic and Nuclear Chemistry Letters. Nr. 1, 1. Januar 1969, S. 1–4, doi:10.1016/0020-1650(69)80226-6.
- ↑ Eintrag zu Salze der Thiocyansäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag metal salts of thiocyanic acid, with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 3. Januar 2025. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b c Matthew J. Cliffe, Jeongjae Lee, Joseph A. M. Paddison, Sam Schott, Paromita Mukherjee, Michael W. Gaultois, Pascal Manuel, Henning Sirringhaus, Siân E. Dutton, Clare P. Grey: Low-dimensional quantum magnetism in Cu(NCS)2: A molecular framework material. In: Physical Review B. Nr. 14, 25. April 2018, doi:10.1103/PhysRevB.97.144421, arxiv:1710.04889 (englisch).
- ↑ a b C. Claus: Beiträge zur näheren Kenntniss der Schwefelcyanmetalle. In: Journal für Praktische Chemie. 15. Jahrgang, Nr. 1, 1838, S. 401–411, doi:10.1002/prac.18380150142 (englisch).
- ↑ D. L. Smith, V. I. Saunders: Preparation and structure refinement of the 2H polytype of β-copper(I) thiocyanate. In: Acta Crystallographica Section B: Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 38. Jahrgang, Nr. 3, 15. März 1982, S. 907–909, doi:10.1107/S0567740882004361 (englisch).