Pensa

Stadt
Pensa
Пенза
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Wolga
Oblast Pensa
Stadtkreis Pensa
Innere Gliederung 4 Stadtrajons
Bürgermeister Roman Tschernow
Gegründet 1663
Stadt seit 1663
Fläche 288,5 km²
Bevölkerung 517.311 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1793 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 150 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 8412
Postleitzahl 4400xx
Kfz-Kennzeichen 58
OKATO 56 401
Website www.penza-gorod.ru
Geographische Lage
Koordinaten 53° 12′ N, 45° 1′ OKoordinaten: 53° 12′ 0″ N, 45° 1′ 0″ O
Pensa (Europäisches Russland)
Pensa (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pensa (Oblast Pensa)
Pensa (Oblast Pensa)
Lage in der Oblast Pensa
Liste der Städte in Russland
Uferpromenade im Stadtzentrum
Philharmonie im Zentrum
Fußgängerzone im Zentrum
Fußgängerzone 2
Prospekt Stroiteley

Pensa (russisch Пе́нза, wissenschaftliche Transliteration: Penza) ist eine russische Stadt etwa 550 Kilometer Luftlinie südöstlich von Moskau am Fluss Sura. Sie ist mit 517.311 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] die größte Stadt in der Oblast Pensa und deren Verwaltungszentrum. Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (3189) Penza ist nach der Stadt benannt.[2]

Geschichte

Pensa wurde im Jahre 1663 als Teil der Befestigung zur Sicherung des Russischen Reiches an der südöstlichen Grenze gegen die Angriffe der Krimtataren per Ukas des Zaren Alexei Michailowitsch gegründet. 1716 wurde Pensa Provinzhauptstadt innerhalb des Gouvernements Kasan und 1796 später Hauptstadt des Gouvernements Pensa. 1874 wurde die Stadt an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Nach der Oktoberrevolution von 1917 begann der Russische Bürgerkrieg, in dessen Verlauf Pensa am 29. Mai 1918 von Truppen der auf der Seite der Komutsch (Komitee der Mitglieder der konstituierenden Versammlung) stehenden Tschechoslowakischen Legionen unter Stanislav Čeček eingenommen wurde. Nach zwei Tagen zogen sie weiter, somit erhielt die Rote Armee die Kontrolle über die Stadt zurück.

Als am 7. Februar 1939 durch Abspaltung der Oblast Tambow die Oblast Pensa entstand, wurde die Stadt zu deren administrativem Zentrum bestimmt.

Von 1945 bis 1947 bestanden in der Stadt die Kriegsgefangenenlager Nummer 161 und 399 für deutsche Kriegsgefangene.[3][4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1897 059.981
1939 159.776
1959 255.481
1970 373.650
1979 482.916
1989 542.612
2002 518.025
2010 517.311

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Verkehr

Die Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt mit fünf Bahnhöfen (die wichtigsten sind der Hauptbahnhof Pensa I und der Rangierbahnhof Pensa V) und besitzt einen Flughafen, der seit 2004 wieder für den zivilen Verkehr geöffnet ist. Pensa liegt an der Fernstraße M5, die ein Teil der Europastraße 30 ist. Die Stadt ist über die Fernstraße R158 mit Nischni Nowgorod, Saransk und Saratow verbunden. Gleichzeitig ist sie Endpunkt der R208, die in östlicher Richtung aus Tambow führt.

Wirtschaft

Die deutsche Felix Schoeller Gruppe betreibt in der Stadt die Papierfabrik Mayak-Technocell. In Pensa wurden zwischen 1956 und 1964 die historisch bedeutenden Computer der Sowjetunion vom Typ Ural gefertigt.

Sonstiges

Siebzehn Kilometer südöstlich von Pensa befindet sich das Chemiewaffenlager Leonidowka, in dem fast 7000 t Nervengas lagern. Ab dem Zweiten Weltkrieg diente die Gegend immer wieder als regionale, aber auch internationale Drehscheibe im Chemiewaffengeschäft. Bereits 1993 ergaben Bodenproben eine massive Überschreitung der Grenzwerte von Arsen und Dioxinen. 2001 wurde mit der Sanierung des verseuchten Umlandes begonnen.

Stadtgliederung

Eine Straße im Stadtzentrum von Pensa

Die Stadt besteht aus vier Stadtrajons:

  • Железнодорожный район (Eisenbahn-Stadtbezirk)
  • Ленинский район (Lenin-Stadtbezirk)
  • Октябрьский район (Oktober-Stadtbezirk)
  • Первомайский район (Erster-Mai-Stadtbezirk)

Weiterführende Bildungseinrichtungen

  • Fakultät des Allrussischen Ferninstituts für Finanzen und Ökonomie
  • Filiale der Internationalen Unabhängigen Ökologisch-Politologischen Universität
  • Filiale der Öffentlichen Sozialuniversität Moskau
  • Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Pensa
  • Staatliche Pädagogische Universität Pensa
  • Staatliche Universität Pensa
  • Staatliche Universität für Architektur und Bauwesen Pensa
  • Technisches Artillerieinstitut Pensa (ПВАИУ: Пензенское Высшее Артиллерийское Инженерное ордена Красной Звезды Училище имени Главного маршала артиллерии Н. Н. Воронова – Pensaer Artillerieingenieurhochschule „N. N. Woronow“, ausgezeichnet mit dem Orden „Roter Stern“)
  • Sawizki-Kunstfachschule Pensa
  • Staatliche Technologische Universität Pensa[5]

Sehenswürdigkeiten

Das Planetarium von Pensa befindet sich im Stadtpark und gilt als lokal bedeutsames historisches und kulturelles Monument, das bereits im Jahre 1954 in einer älteren hydrometeorologischen Einrichtung installiert wurde.

Sport

Der Eishockeyverein HK Disel Pensa nimmt am Spielbetrieb der zweithöchsten russischen Spielklasse teil. Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Zenit Pensa vertreten. In Pensa ist die Rugbymannschaft Imperija Pensa beheimatet. Von 2006 bis 2012 fand in Pensa ein jährlich ausgetragenes Tennisturnier Penza Cup statt.

Städtepartnerschaften

Pensa listet folgende zwölf Partnerstädte auf:[6]

Stadt Land seit
Alba Italien Piemont, Italien 2012
Békéscsaba Ungarn Südliche Große Tiefebene, Ungarn 1970
Bordighera Italien Ligurien, Italien
Busan Korea Sud Südkorea 2006
Julienne Frankreich Nouvelle-Aquitaine, Frankreich 2007
Lanzhou China Volksrepublik Gansu, Volksrepublik China
Mahiljou Belarus Weißrussland 2009
Omsk Russland Sibirien, Russland 2010
Ramat Gan Israel Tel Aviv, Israel 2007
Tambow Russland Zentralrussland, Russland 2004
Tscheboksary Russland Tschuwaschien, Russland 2007
Yibin China Volksrepublik Sichuan, Volksrepublik China

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die in Pensa lebten und wirkten

  • Franz Anton Egetmeyer (1760–1818), deutscher Schneider; wurde wegen seiner Aufnahme von Kriegsgefangenen literarisch bekannt
  • Aristarch Lentulow (1882–1943), Maler, Bühnenbildner und Pädagoge; studierte Malerei an der Kunsthochschule in Pensa
  • Andreï Makine (* 1957), französischer Schriftsteller; wuchs in Pensa auf
  • Egor Kreed (* 1994), russischer Sänger; geboren in Pensa

Klimatabelle

Pensa
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
41
 
-7
-14
 
 
29
 
-6
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0
-7
 
 
36
 
12
2
 
 
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21
8
 
 
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24
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67
 
26
14
 
 
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53
 
18
7
 
 
49
 
9
1
 
 
52
 
0
-4
 
 
45
 
-4
-10
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Roshydromet
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Pensa
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −6,9 −5,8 0,3 11,9 21,2 24,4 25,7 23,7 17,6 8,9 0,4 −4,3 9,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −13,9 −13,5 −7,1 1,7 8,1 12,5 14,2 11,9 7,1 1,3 −4,4 −10,4 0,7
Niederschlag (mm) 41 29 32 36 41 62 67 56 53 49 52 45 Σ 563
Regentage (d) 9 7 7 7 8 9 9 8 8 9 10 10 Σ 101
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−6,9
−13,9
−5,8
−13,5
0,3
−7,1
11,9
1,7
21,2
8,1
24,4
12,5
25,7
14,2
23,7
11,9
17,6
7,1
8,9
1,3
0,4
−4,4
−4,3
−10,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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d
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s
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h
l
a
g
41
29
32
36
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62
67
56
53
49
52
45
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Roshydromet

Quellen

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fünfte revidierte und erweiterte Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3190 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1978 RF6. Discovered 1978 Sept. 13 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”
  3. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  4. Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956) : Findbuch. Stiftung Sächsische Gedenkstätte, Dresden 2010, ISBN 978-3-934382-22-0, S. 133–134.
  5. Staatliche Technologische Universität Pensa. Abgerufen am 10. April 2018 (russisch).
  6. Старая Версия Официального сайта администрации города Пензы – Города-побратимы. Abgerufen am 10. Juni 2019.

Weblinks

Commons: Pensa – Sammlung von Bildern und Videos
Wiktionary: Pensa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen